Arbeite auf der Alm – Urlaub mit Mehrwert

Tirol lädt immer mehr Urlauber dazu ein, die typischen Annehmlichkeiten des Hotelurlaubs gegen praktische Tätigkeiten in der Natur zu tauschen. Ob beim Helfen auf einem Bauernhof, bei der Umweltpflege im Naturpark oder beim Sammeln von Kräutern auf der Alm – der alpenländische Alltag bietet viele Möglichkeiten, um neue Perspektiven zu gewinnen und tiefe Einblicke in die alpine Lebenswelt zu erhalten. Zahlreiche Gastgeber und Initiativen öffnen ihre Türen für Gäste, die mehr als nur Erholung suchen: Sie wollen aktiv zur Natur beitragen und sinnstiftende Erlebnisse sammeln.

Aktiver Urlaub am Bauernhof: Stallarbeit und Heuernte
Der Morgen beginnt früh mit dem Krähen des Hahns, gefolgt von der Arbeit auf dem Bauernhof: Kühe melken, Pferde auf die Weide führen oder beim Brotbacken mithelfen. Auf vielen Tiroler Höfen, wie dem „Bauernhof erleben“-Projekt, sind Urlauber herzlich eingeladen, bei der Arbeit im Stall, auf dem Feld oder in der Küche mit anzupacken – immer mit Unterstützung und Anleitung. Ein Beispiel ist der Siedlerhof in Hopfgarten, wo Kinder Hasen und Hühner füttern, Pferde versorgen oder den Stall ausmisten können. Der Hof bietet auch einen eigenen Reitplatz. Im Bio-Bergbauernhof Tiefhof bei Nauders lernen Gäste, wie Heu auf den steilen Bergwiesen geerntet wird – mit der Möglichkeit, im Heu zu übernachten. Die Familie Maas vermittelt zudem, wie Nachhaltigkeit in der Praxis funktioniert, indem sie ihre Tiere – Kühe, Pferde, Ziegen, Schweine und Hühner – in das tägliche Leben einbindet. Auf dem Thumeserhof im Schmirntal können Gäste nicht nur bei der Heuarbeit auf den Steilhängen helfen, sondern auch Kräuterkunde mit der Bäuerin und Alpaka-Wanderungen erleben.

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Freiwilligenarbeit für den Naturschutz: Projekte in den Tiroler Bergen
Für Urlauber, die ihren Aufenthalt mit Natur- und Umweltschutz verbinden möchten, bietet Tirol zahlreiche Möglichkeiten. Besonders gefragt sind die Umweltbaustellen und Bergwaldprojekte des Österreichischen Alpenvereins, bei denen junge Erwachsene im Alter von 16 bis 30 Jahren eine Woche lang bei der Erhaltung alpiner Lebensräume helfen. Ob bei der Stabilisierung von Wegen, dem Pflanzen von Bäumen oder der Begrünung von Erosionsflächen, die Arbeit ist vielfältig und wichtig. Für alle ab 18 Jahren gibt es zudem Bergwaldprojekte, bei denen die Vitalität des Bergwaldes erhalten wird. Unterkunft und Verpflegung werden gestellt, das Erlebnis ist jedoch unbezahlbar.

Im größten Naturpark Österreichs, dem Karwendel, können Freiwillige bei Zaunreparaturen, Müllsammelaktionen oder der Pflege von Almen mithelfen. Auch der Naturpark Kaunergrat bietet ab Mai 2025 wieder Mitmachaktionen und Umweltprojekte im Rahmen der Kaunergrat-Akademie an. Diese Projekte erfreuen sich großer Beliebtheit und entwickeln sich ständig weiter. Interessierte sollten sich jedoch frühzeitig anmelden, da viele Einsätze schnell ausgebucht sind.

Alm-Schule: Natur erleben und verstehen
In der „Schule der Alm“ im Wipptal können Interessierte mehrtägige Kurse besuchen, in denen traditionelles Almleben vermittelt wird. Hier erfahren die Teilnehmer, wie man mit einfachen Werkzeugen wie Sense und Harke die Alm bewirtschaftet. Ergänzend dazu bietet das NATUR.TEAM Wipptal in Zusammenarbeit mit den Tiroler Schutzgebietsbetreuern verschiedene Volunteering-Möglichkeiten, bei denen es um die Pflege von Naturflächen geht – etwa das Zurückschneiden von Bäumen oder das Sammeln von Steinen.

Der Naturschutzhof Artenreich in Going bietet besonders familienfreundliche Angebote. Hier erfahren Gäste, wie naturnaher Gartenbau funktioniert, und können bei der Pflege von Blühflächen und Insektenhotels mithelfen. In Workshops lernen Besucher, wie Schafwolle zu Pullovern verarbeitet wird oder wie Wildbienen ein neues Zuhause finden.

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Schaubetriebe in Tirol: Einblicke in Handwerk und Nachhaltigkeit
Für diejenigen, die lieber zusehen als mitanzupacken, bietet Tirol eine Reihe von Schaubetrieben, in denen traditionelle Handwerkskunst, regionale Landwirtschaft und moderne Nachhaltigkeitsprojekte lebendig vermittelt werden. Ob bei einer Führung durch eine Schaukäserei, einem Hofladen oder einer Schnapsbrennerei – hier gibt es viel zu lernen und zu entdecken.

Weitere interessante Initiativen:

  • Kulinarische Radtour in Hall-Wattens: Eine 30 km lange Radtour führt zu Bauernhöfen und Gemüsefeldern, wo die Teilnehmer mehr über nachhaltige Landwirtschaft erfahren und regionale Spezialitäten verkosten können.
  • Klimatouren im Alpbachtal: In Zusammenarbeit mit der KlimaWerkstatt Alpbachtal und der KLAR! werden Wanderungen angeboten, bei denen die Teilnehmer über die Auswirkungen des Klimawandels informiert werden.
  • Genussplatzlen im Ötztal: In diesem Projekt wird das Zusammenspiel zwischen traditionellen Almen, heimischen Produzenten und regionalen Spezialitäten nähergebracht.

Tirol ist nicht nur ein Ort der Erholung, sondern ein Ort des aktiven Erlebens, Mitgestaltens und Lernens. Für all diejenigen, die ihren Urlaub sinnvoll und mit Tatkraft inmitten der Natur verbringen möchten, bietet die Region eine Fülle von Projekten und Möglichkeiten. Weitere Informationen zu den verschiedenen Naturschutzprojekten und freiwilligen Tätigkeiten finden sich auf der Website des Tiroler Tourismus.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Land Tirol/ Veröffentlicht am 12.05.2025