Wie lässt sich Jahrhunderte alte Geschichte hautnah erleben? Schloss Ambras, ein Juwel der Innsbrucker Architektur, bietet genau diese Möglichkeit. In diesem Artikel wird die faszinierende Welt dieses Renaissance-Schlosses erkundet, das als ältestes Museum der Welt gilt. Von kostbaren Rüstungen bis hin zu exotischen Kunstgegenständen – Schloss Ambras beherbergt Schätze, die selbst die kühnsten Vorstellungen übertreffen. Tauchen Sie ein in die Epoche der Habsburger Monarchie und entdecken Sie eine Renaissancekunstsammlung, die ihresgleichen sucht.
Schloss Ambras, hoch über Innsbruck thronend, zählt zu den schönsten Sehenswürdigkeiten Österreichs und ist ein Muss für jeden Tirol-Besucher. Es wurde im 16. Jahrhundert für Erzherzog Ferdinand II. erbaut, einen leidenschaftlichen Förderer der Künste und Wissenschaften. Als Liebesgabe an seine Gemahlin Philippine Welser konzipiert, beherbergt das Schloss heute eine der umfangreichsten Kunstsammlungen der Renaissance.
In den prachtvollen Räumen des Schlosses warten zahlreiche Kostbarkeiten darauf, entdeckt zu werden. Von glitzernden Kristallen über edle Silber- und Goldschmiedearbeiten bis hin zu fein gearbeiteten Glasobjekten – die Vielfalt der Exponate ist beeindruckend. Besonders hervorzuheben sind die Rüstkammern mit ihren imposanten Harnischen und Waffen sowie die berühmte Kunst- und Wunderkammer, die exotische Schätze aus aller Welt präsentiert.
Geschichte und Entwicklung von Schloss Ambras
Schloss Ambras, eine der beeindruckendsten Tiroler Sehenswürdigkeiten, blickt auf eine fast tausendjährige Geschichte zurück. Die Entwicklung dieser Perle der Habsburger Monarchie ist eng mit den Visionen ihrer Bewohner verknüpft.
Von der mittelalterlichen Burg zum Renaissanceschloss
Die erste urkundliche Erwähnung der Burg Ambras stammt aus dem Jahr 1078. Nach einer Zerstörung im 12. Jahrhundert erlebte sie mehrere Wiederaufbauten und Erweiterungen. Im 14. Jahrhundert gelangte die Burg in den Besitz der Habsburger. Kaiser Maximilian I. nutzte sie als Jagdschloss und leitete umfangreiche Umbauarbeiten ein.
Erzherzog Ferdinand II. und seine Sammlerleidenschaft
Unter Erzherzog Ferdinand II. von Österreich erlebte Schloss Ambras seine Blütezeit. Er verwandelte die mittelalterliche Burg in ein prächtiges Renaissanceschloss. Ferdinand II., ein leidenschaftlicher Sammler, ließ das Unterschloss errichten, um seine berühmten Sammlungen zu beherbergen. Hier entstand eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Alten Meister ihrer Zeit.
Philippine Welser als Schlossherrin
Eine besondere Rolle in der Geschichte von Schloss Ambras spielte Philippine Welser. Die bürgerliche Frau heiratete Erzherzog Ferdinand II. in einer ungewöhnlichen Verbindung. Ferdinand übertrug ihr das Eigentum am Schloss, wodurch sie zur Schlossherrin wurde. Diese einzigartige Liebesgeschichte inspirierte später zahlreiche Künstler zu Theaterstücken, Romanen und Gemälden.
„Schloss Ambras ist nicht nur ein architektonisches Juwel, sondern auch ein Zeugnis der faszinierenden Geschichte der Habsburger Monarchie.“
Heute können Besucher die reiche Geschichte und die beeindruckenden Sammlungen von Schloss Ambras täglich von 10 bis 17 Uhr erleben. Der Eintritt kostet 16 € für Erwachsene und 12 € ermäßigt. Im November ist das Schloss geschlossen.
Architektonische Besonderheiten des Schlosses
Schloss Ambras, ein Juwel der Innsbrucker Architektur, beeindruckt mit seiner einzigartigen Bauweise. Das Renaissance-Schloss, erbaut ab 1572, vereint verschiedene architektonische Elemente zu einem harmonischen Ganzen.
Das Unterschloss und seine Funktion
Das Ambraser Unterschloss, errichtet ab 1570, wurde speziell für die Unterbringung der umfangreichen Sammlungen konzipiert. Es beherbergt eine der größten Sammlungen an „Turcica“ der Zeit und bildet das Fundament des heutigen Schlossmuseums.
Das Hochschloss und seine Bedeutung
Im Hochschloss befindet sich die beeindruckende Habsburger Portraitgalerie. Zwischen 1855 und 1858 erfolgten neugotische Zubauten, die dem Gebäude seinen heutigen Charakter verleihen. Die St.-Nikolaus-Kapelle, im neugotischen Stil gestaltet, wurde von 1863 bis 1867 errichtet.
Der Spanische Saal als Prunkstück
Der Spanische Saal gilt als einer der schönsten Saalbauten der Renaissance. Ursprünglich als Festsaal konzipiert, dient er heute als Kulisse für Konzerte der Alten Musik im Sommer. 1997 wurde ein neuer Eingangsbereich mit der Bauernrüstkammer im Kellergeschoss geschaffen.
„Schloss Ambras vereint Geschichte und Kultur in einer einzigartigen architektonischen Symphonie.“
Das Schlossmuseum öffnet täglich von 10 bis 17 Uhr seine Pforten, mit Ausnahme des Novembers. Der Eintritt beträgt 16 € für Erwachsene und 12 € ermäßigt. Als einziges Bundesmuseum außerhalb Wiens bietet Schloss Ambras einen faszinierenden Einblick in die Architektur und Kunstgeschichte Tirols.
Die Ambraser Sammlungen – Ein Kulturelles Erbe
Die Ambraser Sammlungen bilden das Herzstück von Schloss Ambras, dem ältesten Museum der Welt. Seit rund 450 Jahren beherbergt das Schloss diese einzigartige Renaissancekunstsammlung in den originalen Gebäuden aus dem 16. Jahrhundert.
Erzherzog Ferdinand II. legte den Grundstein für diese beeindruckende Kollektion. Er sandte Boten in alle Welt, um außergewöhnliche Naturobjekte, Raritäten und Kunstwerke zu erwerben. Die Vielfalt der Ambraser Sammlungen ist bemerkenswert:
- Rüstkammern mit prunkvollen Rüstungen
- Kunst- und Wunderkammer mit exotischen Exponaten
- Glassammlung mit kostbaren Stücken
- Habsburg Porträtgalerie mit Werken Alter Meister
Jährlich lockt Schloss Ambras rund 100.000 Besucher an. Der Eintrittspreis von 16 € (ermäßigt 12 €) ermöglicht den Zugang zu allen Ausstellungen. Die Öffnungszeiten sind täglich von 10 bis 17 Uhr, außer im November.
Die Freunde von Schloss Ambras unterstützen aktiv den Erhalt dieses kulturellen Schatzes. Mitglieder genießen freien Eintritt, exklusive Führungen und Rabatte im Museumsshop. So wird sichergestellt, dass die Ambraser Sammlungen auch künftigen Generationen als faszinierendes Zeugnis der Renaissanceepoche erhalten bleiben.
Schloss Ambras – Das älteste Museum der Welt
Schloss Ambras in Innsbruck gilt als das älteste Museum der Welt. Dieses einzigartige Schlossmuseum beherbergt eine beeindruckende Renaissancekunstsammlung und zeigt Werke Alter Meister. Die Geschichte des Museums reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück und prägt bis heute die Museologie.
Konzept und Aufbau der Ausstellungen
Erzherzog Ferdinand II. verwirklichte im Schloss Ambras eine revolutionäre Idee. Er stellte seine Schätze systematisch nach einem durchdachten Konzept auf und präsentierte sie der Öffentlichkeit. Die Heldenrüstkammer markiert den Beginn des modernen Museumswesens. Besucher können heute noch die original errichteten Räumlichkeiten besichtigen.
Das Schlossmuseum bietet ganzjährig faszinierende Einblicke in die Kunstwelt der Renaissance. Von April bis Oktober kostet der Eintritt für Erwachsene 16 Euro, von Dezember bis März 12 Euro. Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren genießen freien Eintritt. Führungen durch die Dauerausstellung kosten zusätzlich 5 Euro pro Person.
Bedeutung für die Museologie
Die Konzeption des Schlossmuseums Ambras war wegweisend für die Entwicklung moderner Museen. Die systematische Anordnung der Exponate und die Idee, Kunst einem breiten Publikum zugänglich zu machen, beeinflussten die Museumswelt nachhaltig. Heute zählt die Renaissancekunstsammlung zu den wichtigsten ihrer Art weltweit.
„Schloss Ambras verkörpert den Ursprung des modernen Museums und bleibt ein Meilenstein in der Geschichte der Kunstpräsentation.“
Jährlich lockt eine Sonderausstellung Kunstinteressierte an. 2024 steht ganz im Zeichen der Renaissance, in Kooperation mit Schallaburg und dem Kunsthistorischen Museum Wien. Besucher erwartet vom 20. Juni bis 6. Oktober 2024 eine einzigartige Schau, die die Bedeutung von Schloss Ambras als Zentrum der Renaissancekultur unterstreicht.
Rüstungskammern und ihre Schätze
Die Rüstungskammern im Schlossmuseum Ambras beherbergen wahre Kostbarkeiten der Habsburger Monarchie. In drei beeindruckenden Sälen präsentiert sich eine faszinierende Sammlung von Rüstungen und Waffen aus dem 15. bis 17. Jahrhundert.
Besucher können hier prachtvolle Turnierrüstungen bewundern, die einst von tapferen Rittern getragen wurden. Besonders bemerkenswert sind die Rüstungen berühmter Feldherren, welche Geschichten von Mut und Kriegskunst erzählen. Für Fußturniere und Reiterkämpfe gab es speziell angefertigte Rüstungen, die ebenfalls ausgestellt sind.
Ein Highlight der Sammlung ist die imposante Rüstung des Hofriesen Bartlmä Bon. Mit einer Höhe von 2,60 Metern überragt sie alle anderen Exponate und lässt Besucher staunen. Nicht minder interessant sind die Kinderrüstungen von Ferdinands Söhnen, die einen Einblick in das höfische Leben der jungen Prinzen gewähren.
„Die Rüstungskammern von Schloss Ambras zählen zu den wertvollsten Sammlungen ihrer Art und ziehen jährlich zahlreiche Besucher an.“
Diese einzigartige Ausstellung alter Meister veranschaulicht eindrucksvoll die Kunstfertigkeit vergangener Epochen. Sie bietet einen faszinierenden Einblick in die Waffenkultur und das Rittertum der Renaissance und macht das Schlossmuseum zu einem Muss für Geschichtsinteressierte.
Die Kunst- und Wunderkammer
Die Kunst- und Wunderkammer im Schlossmuseum Ambras ist das Herzstück der Renaissancekunstsammlung. Sie beherbergt eine faszinierende Vielfalt an Exponaten, die das Staunen und die Neugier der Besucher wecken.
Exotische und kuriose Exponate
In den Ambraser Sammlungen finden sich zahlreiche außergewöhnliche Stücke. Präparierte Haifische, Echsen und sogar ein Krokodil zählen zu den Kuriositäten. Ein besonderes Highlight ist das „Tödlein“, eine beeindruckende Skulptur aus Birnbaumholz.
Kunsthandwerk und Edelsteine
Die Sammlung umfasst kunstvoll gefertigte Gegenstände aus wertvollen Materialien. Gold, Silber, Edelsteine, Korallen und Elfenbein wurden zu einzigartigen Kunstwerken verarbeitet. Ein Trinkbecher aus Nashorn-Horn zählt zu den besonderen Schätzen.
Wissenschaftliche Instrumente
Neben Kunstobjekten beherbergt die Kunst- und Wunderkammer auch eine beeindruckende Sammlung wissenschaftlicher Instrumente aus der Renaissance. Messgeräte, Automaten und kunstvolle Schlösser geben Einblick in die technischen Errungenschaften der damaligen Zeit.
Die Kunst- und Wunderkammer im Schlossmuseum Ambras gilt als eine der bedeutendsten Sammlungen ihrer Art aus dem 16. Jahrhundert. Sie bietet Besuchern die Möglichkeit, die Exponate in 20 raumhohen Holzschränken aus nächster Nähe zu betrachten.
Portraitgalerie der Habsburger
Im Hochschloss des Schlossmuseums Ambras befindet sich eine beeindruckende Sammlung von Gemälden der Habsburger Monarchie. Die Portraitgalerie umfasst rund 250 Werke, die einen einzigartigen Einblick in die Geschichte Österreichs von 1400 bis 1800 bieten.
Seit 1976 können Besucher diese faszinierende Ausstellung bewundern. Die Galerie zeichnet sich durch eine Vielzahl von Kinderporträts aus und präsentiert Werke berühmter Alter Meister wie Jakob Seisenegger, Giuseppe Arcimboldo und Diego Velázquez.
Zu den Höhepunkten zählen:
- Ein Portrait des 11-jährigen Kaiserin Maria Theresia von Andreas Möller (um 1727)
- Ein Gemälde der Infantin Anna mit einem kleinen Löwenhund von Juan Pantoja de la Cruz (1604)
- Ein Bildnis des Sultans Suleiman II. aus venezianischer Quelle (um 1530)
Die Sammlung spiegelt nicht nur die Dynastien und Genealogien wider, sondern auch die politischen Allianzen und kulturellen Einflüsse der dargestellten Epoche. Sie bietet einen faszinierenden Rundgang durch die europäische Geschichte auf drei Etagen des Schlosses.
Die Portraitgalerie im Schlossmuseum Ambras ist ein Fenster in die Vergangenheit, das die Pracht und Macht der Habsburger Monarchie lebendig werden lässt.
Kunstliebhaber und Geschichtsinteressierte können die Galerie täglich von 10 bis 17 Uhr besuchen. Tickets sind bequem digital per Smartphone erhältlich.
Der Schlosspark – Ein Renaissancegarten
Der Schlosspark von Ambras zählt zu den schönsten Tiroler Sehenswürdigkeiten. Er erstreckt sich über 20 Hektar und wurde als prächtiger Renaissancegarten angelegt. Der Park bietet Besuchern des Renaissance-Schlosses eine atemberaubende Kulisse.
Gestaltung und Besonderheiten
Die Parkanlage beeindruckt mit ihrem Wasserfall und der Bacchusgrotte. Frei umherlaufende Pfauen verleihen dem Garten eine besondere Atmosphäre. Der Park spiegelt den Wandel der europäischen Pflanzenwelt wider, mit Gewächsen aus dem Orient und der Neuen Welt.
Der Paradies- und Arzneimittelgarten
Ein Highlight ist der Paradies- und Arzneimittelgarten aus dem 16. Jahrhundert. Er wurde als „Hortus conclusus“ gestaltet – ein typischer Renaissancegarten. Die Auswahl der Heilpflanzen basiert auf einem medizinischen Werk jener Zeit. Der Garten zeigt die Verbindung von Natur und Wohnraum im Schloss.
- Ganzjähriger Zugang zum Schlossmuseum und Park
- Eintritt: 16 € (Vollpreis), 12 € (ermäßigt)
- Öffnungszeiten: täglich 10-17 Uhr (außer November)
- Adresse: Schlossstraße 20, 6020 Innsbruck
Der Schlosspark von Ambras verbindet Geschichte, Kunst und Natur. Er lädt zum Verweilen ein und ergänzt perfekt einen Besuch des Schlossmuseums.
Kulturelle Veranstaltungen und Konzerte
Schloss Ambras, ein Juwel der Innsbrucker Architektur, verwandelt sich regelmäßig in eine Bühne für faszinierende kulturelle Darbietungen. Der prachtvolle Spanische Saal bietet eine einzigartige Kulisse für Konzerte der Alten Musik, die das Schlossmuseum zu einem lebendigen Zentrum der Tiroler Sehenswürdigkeiten machen.
Im Sommer 2024 erwartet Besucher ein reichhaltiges Programm. Am 26. Juli findet das Ambraser Schlosskonzert statt, bei dem verschiedene Instrumente harmonische Klangmuster erzeugen. Weitere Höhepunkte sind die Aufführung der Barockoper „Polifemo“ am 2. August und das Konzert „Rondeau“ am 8. August mit dem renommierten Cembalisten Jean Rondeau.
Neben Konzerten bietet das Schlossmuseum auch andere kulturelle Veranstaltungen. Die „Klangfarben“-Veranstaltung am 10. August in der bunten Nikolauskapelle verspricht ein besonderes Erlebnis. Nach den Veranstaltungen lädt das Café „Ferdinand“ zur Entspannung in historischem Ambiente ein. Mit diesen vielfältigen Angeboten unterstreicht Schloss Ambras seine Bedeutung als herausragende Tiroler Sehenswürdigkeit.